Neubewertung bestehender Lieferketten

Zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Coronakrise gehören Versorgungsengpässe durch unterbrochene Lieferketten. Durch die Globalisierung ist die Wirtschaft weltweit vernetzt – Rohstofflieferanten und Fertigungsstätten europäischer Produkte haben ihren Sitz häufig im Ausland.
Durch die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, sich neu aufzustellen.

Die Krise legt die Fragilität der Wertschöpfungskette offen. Die Abhängigkeit von Nachfrage, von Lieferanten und äußeren Faktoren weist sich als Schwachpunkt, ebenso die Just-in-Time-Produktion.

Produktion am Ort der Nachfrage
Im Bedarfsfall autark produzieren zu können ist in Krisenzeiten essenziell, aktuell aber nur begrenzt möglich. Engpässe bei Gütern wie Atemschutzmasken und Medikamente sind die Folge, mit der sich alle Länder Europas konfrontiert sehen. Die Waren werden hauptsächlich in China und Indien hergestellt, ebenso liefern sie manche der zugrunde liegenden Rohstoffe. Die Herstellung ins Inland oder nach Europa zu verlegen ist jedoch aufgrund der Intransparenz der Rohstoffquellen häufig schwer, was die genaue Herkunft sowie explizite Zusammensetzung betrifft. Einen adäquaten Ersatz im näheren Umfeld zu finden, wird hier zu zeit- und kostenintensiven Aufgabe.
Um flexibel auf Störungen reagieren zu können, sollten sich produzierende Unternehmen ein Netzwerk aus Lieferanten und Dienstleistern aufbauen. Zu diesen gehören neben Rohstofflieferanten auch Unternehmen aus Transport und Logistik.
Ein Anlaufpunkt, um sich ein solch diversifiziertes Netzwerk auf Dienstleisterebene aufzubauen, sind Logistikberater, wie wir von HTL HEITZ + TRANSPORT.

Aufgrund erheblich höherer Qualitätsanforderungen und Produktionskosten als in beliebten Herstellungsländern wie China, Indien, Malaysia usw. würde sich auch der Preis für vielen Produkte deutlich erhöhen. Das ließe sich nur durch die Produktion großer Mengen relativieren, wie es bei Atemschutzmasken und Medikamenten der Fall wäre und generell bei Gütern des täglichen Bedarfs.
Eine Aufgabe des Risikomanagements für vergleichbare zukünftige Situationen ist demnach die genaue Abwägung, welche Warengruppen im Krisenfall einer besonders hohen Nachfrage unterliegen. Die Fertigung im eigenen Land oder auf europäischer Ebene würde letztlich zur gewünschten Unabhängigkeit führen, bedingt allerdings auch eine entsprechend Schaffung der Infrastruktur. Darüber hinaus würde auch des Know-how über die Rohstoffe und die Fertigung der Waren zurückkehren.

Revolution der Lagernutzung
Spricht man von Produktion im großen Stil kommt schnelle die Frage auf, wo Rohstoffe auf der einen und fertige Produkte auf der anderen Seite eingelagert werden sollen. Das auf unbestimmte Dauer zu tun weicht von der bisherigen Norm ab und muss erst neu gelernt werden. Ihre Umsetzung hätte die Steigerung der Reaktionsfähigkeit im Bedarfsfall zur Folge, eine plötzlich steigende Anfrage könnte bedingt und die Lieferfähigkeit aufrechterhalten werden.
Um darauf anhaltende Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie vorbereitet zu sein, sollten Produzenten Grundvoraussetzungen schaffen, die sie zur Reaktion auf eine Überproduktion befähigt. Überschüsse könnten dann auf Basis des gelernten Bedarfs produziert werden und lägen auf Abruf in ausreichender Menge bereit.

Flexible Infrastruktur trifft Nachhaltigkeit
Vor dem Schritt, die Produktion die Region der Nachfrage zu ziehen, sollte in jedem Fall seine Nachhaltigkeit hinterfragt werden. Neueste Technologien einzusetzen ist bei der Schaffung neuer Produktionsstätten notwendig. Gleiches gilt für die dauerhafte Umrüstung bereist bestehender Fertigungsanlagen.
Die Produktion krisenrelevanter Waren kann daher für Unternehmen der Plan B sein. Alleinstellungsmerkmale wie eine biologische Abbaubarkeit nach Nutzung des jeweiligen Produkts könnten den Erfolg hier positiv beeinflussen. Denn das steigende Bewusstsein für Umwelt- und Ressourcenschutz in der Bevölkerung und Industrie bildet den besten Ausgangspunkt dafür, Produkte nachhaltig herzustellen.

Die Mischung macht’s
Eine Umsiedlung der Produktion aller Waren direkt auf den Absatzmarkt ist für Länder wie Deutschland die von Export leben, nicht zu empfehlen.
Das Risikomanagement sollte demnach die Klärung nach der Dringlichkeit, bei der jeweiligen Warengruppe eine Unabhängigkeit vom Ausland herzustellen, unbedingt berücksichtigen.

Schließlich wird es eine Kombination aller Komponenten sein, die Produzenten für die Zukunft wappnet:
– regional und überregional sowie nachhaltig hergestellte Produkte
– kurze Wege der Rohstoffbeschaffung
– Einsatz modernster Technologien
– Lagerung krisenrelevanter Waren auf langer Sicht

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